Das Denkmal wird künstlerisch kontextualisiert
Die zuständige Stadträtin für Kultur, Veronika Kaup-Hasler entschied, dass das Lueger-Denkmal künstlerisch kontextualisiert werden solle. Eine Agentur (im Eigentum der Stadt Wien) prüft die Möglichkeiten und führt einen Wettbewerb durch. Zeithorizont: 2022 frühestens.
Wie diese „künstlerische Kontextualisierung“ aussehen wird, müssen wir abwarten. Wir haben uns mehrfach für einen respektvollen Umgang mit dem Denkmal – und der Stadtgeschichte – ausgesprochen. Schweigsam ist Kaup-Hasler aber, wenn es um die Kontextualisierung antisemitischer SP-Granden geht. Renner, Tandler und Konsorten, wiewohl in der Historikerkommission der Stadt Wien als belastet aufgelistet, erfreuen sich nach wie vor eines kontextfreien Daseins. Auch ziert sie kein „Schande“ Schriftzug – die fleißigen Antifaschisten scheinen am linken Auge blind zu sein.
Wir begrüßen eines respektvolle Kontextualisierung – aller „belasteten“ Denkmäler. Dabei muss der Umgang mit Geschichte äußerst sensibel sein und selbstverständlich im Zeichen der jeweiligen Zeit gelesen werden. Statt zu canceln sollten wir uns die Frage stellen: Wie konnte es sein, dass große Persönlichkeiten wir Renner und Lueger so irrten? Wo laufen wir heute Gefahr zu irren? Was lernen wir aus der Geschichte?
Hier gehts zum exxpress-Artikel vom 8.11.2021