Wann immer möglich entscheide ich mich für lokale Lebensmittel. Warum aber nicht mal zu französischen Produkten greifen?
Boykott von Lebensmitteln ist ein gängiges Mittel der Interessensdurchsetzung von Staaten und autoritären Regimen. Nicht anders sind die Boykottaufrufe von Präsident Erdogan und arabischen Organisationen zu verstehen. Bloß, dass die Identifikation nicht nationaler, sondern religiöser Natur ist.
Zwischen Staaten gilt ebenso wie zwischen Menschen: Nach welchen/ wessen Regeln leben wir? Dabei geht es nur oberflächlich um die Abwägung zwischen Meinungsfreiheit und «Verletzung religiöser Gefühle». De facto sehen wir Versuche von (mehr oder weniger) radikalisierten Teilen einer Weltreligion, ihre Regeln durchzusetzen – ungeachtet nationaler Grenzen. In diesem Fall: Keine Karikaturen des Propheten Mohammed (dazu sehr lesenswert: Nina Scholz). Wird die Regel gebrochen, folgen Sanktionen: Drohungen, Anschläge, Gewalt, öffentliche Verunglimpfung als intolerant, islamophob, internationaler Schulterschluss von like-minded Akteuren.
Das auffällige Schweigen der Linken nach den Attentaten und Boykottaufrufen wurde ausreichend diskutiert, pikanterweise auch von Gesinnungsgenossen. Ein Grund für Spott, nicht mehr: Für akademische Abwägungen zwischen Meinungsfreiheit und Toleranz bleibt uns keine Zeit mehr. Auch nicht für Gesprächssalons, geraunte Betroffenheitsbekundungen und politisch korrekte Umschreibungsversuche. Let`s face it: in Frankreich werden Menschen von radikalen Muslimen auf offener Straße geköpft. Wir sind nicht kurz davor, wir sind mittendrin.
Klarheit im Denken wie in der Sprache ist das Gebot der Stunde. Von Meinungsfreiheit sowie im Kampf gegen den Politischen Islam und Parallelgesellschaften darf keinen Millimeter abgerückt werden. Die österreichische Bundesregierung setzt bereits konsequent Maßnahmen: Durch die Schaffung der Dokumentationsstelle Politscher Islam, aktuell durch die Taskforce mit Fokus auf extremistische Tendenzen unter tschetschenischen Zuwanderern.
Ebenso wichtig ist jedoch, dass endlich Jedem und Jeder klar wird, womit wir konfrontiert sind: mit Versuchen, unsere Lebensweise (Meinungsfreiheit inkludiert) nachhaltig zu ändern. Tchin-tchin!