Die Donaustadt darf keine Schlafstadt werden: wir fordern einen Bezirksentwicklungsplan, der auch die Infrastruktur einplant.

Heute berichtet über unsere Forderung nach einem Bezirksentwichlungsplan für die Donaustadt.

Hier gehts zum Artikel vom 26. August 2020:

„Neue Wohnungen sprießen im 22. Bezirk wie Schwammerl aus der Erde. Die ÖVP warnt vor einer „Schlafstadt“ und fordert einen Bezirksentwicklungsplan.

Kräne, Baustellenfahrzeuge und Arbeiter – für die meisten Donaustädter ein tägliches Bild. Wenn nicht aktuell, dann kommt es einem noch sehr bekannt vor. Denn im 22. Bezirk gibt es nur wenige Stadtteile wo in den vergangenen Jahren kein neues Wohnhaus errichtet wurde – nicht immer zur Freude der Alteingesessenen. Alleine 2019 sind 10.000 Wiener in den Bezirk über die Donau gezogen. Vor allem Jungfamilien haben die Donaustadt für sich entdeckt.

Grüne Stadträtin soll seit Jahren säumig sein

Zusätzliche Öffi-Linien, Arztpraxen, Schulen, Wirtshäuser oder Kulturangebote vermisst die ÖVP hingegen schmerzlich. „Wohnraum alleine macht einen Bezirk nicht lebenswert“, kritisiert ÖVP-Klubobfrau Elisabeth Olischar. „Es braucht genauso Freizeit-, Kultur-, Bildungs- und Gesundheitsangebote“. Kritik übt die Politikerin an die für Stadtplanung zuständige Birgit Hebein. „In Wien wird Stadtentwicklung nicht geplant, sie passiert einfach“, so Olischar. Verärgert ist die Oppositionspartei auch, dass „andere Ressorts bei neuen Stadtteilen nicht einbezogen werden“. Geht es nach den Türkisen, soll es für die Donaustadt einen eigenen Bezirksentwicklungsplan geben. Damit soll sichergestellt werden, dass schon bei der Planung neue Öffi-Linien und Nahversorger mitgedacht werden. Ziel: „Die Donaustadt soll zum Lebensmittelpunkt werden, wo nicht nur gewohnt und geschlafen wird“, so Olischar. Gemeinsam mit Gemeinderätin Caroline Hungerländer warnt sie davor, dass der 22. Bezirk zur „Schlafstadt“ wird.

„Sogar die Kirche bleibt leer“

Damit das nicht passiert, setzt sich die ÖVP für eine Wiederbelebung der alten Stadtkerne ein. „Bislang können sich die Bewohner am Abend nicht einmal irgendwo gemütlich zusammen setzen, weil es kein Angebot gibt“, kritisiert Hungerländer. Neben Wirtshäuser, würden auch Post-Partner zusperren. „Sogar die Kirche bleibt leer“, so die ÖVP-Politikerin. Für Jugendliche würde es laut ÖVP außer die Lokale in Kagran nichts geben.

SPÖ und Grüne widersprechen den Türkisen

„Da kann die SPÖ noch oft sagen, dass ihr die Flächenbezirke wichtig sind. Bürgermeister Michael Ludwig hat sie links liegen gelassen und die Grünen denken ohnehin nur bis zur Gürtelgrenze“, ist Olischar verärgert.

Kritik, die SPÖ und Grüne nicht auf sich sitzen lassen wollen. „Bei jedem Stadtentwicklungsprojekt werden unterschiedliche Ressorts eingebunden“, erklärt ein Sprecher von Birgit Hebein und versichert: „Planlos gehen wir nicht vor“.

Die Angst, dass die Donaustadt zur „Schlafstadt“ verkümmern könnte, teilt Bezirkschef Ernst Nevrivy nicht. „Das ist ein Blödsinn“, so der SPÖ-Politiker. Das Gegenteil sei der Fall. „Dass das die ÖVP nicht mitbekommen hat, liegt wahrscheinlich daran, dass sich die ÖVP bislang nicht für den Bezirk interessiert hat“, so Nevrivy. „Kurz vor der Wahl kommen sie drauf, dass sie die Stimmen brauchen“, ärgert sich der Bezirksboss.

Nur in einem Punkt ist sich der SPÖ-Politiker mit der ÖVP einig: „Die Ortskerne müssen vom Durchzugsverkehr entlastet werden. Wir brauchen die Stadtstraße und Umfahrung“.

 

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