Riesige Wohnbauten verschandeln und belasten Gartensiedlungen. Das muss nicht sein!

Wir sind mit der Tatsache konfrontiert: Wien wächst. Entsprechend muss mehr Wohnraum geschaffen werden. Dazu stellen sich zwei Fragen: WIE VIEL mehr Wohnraum muss geschaffen werden? Und WIE wird dieser Wohnraum geschaffen?

In einem Standard-Artikel vom 8. Mai 2020 wurde bereits diskutiert, ob zu viele gebaut wird, da bereits jetzt tausende Wohnungen leerstehen würden. Ich habe einmal versucht herauszufinden, wie viele Wohnungen gerade wienweit gebaut werden – und bin daran gescheitert. Ich gehe (guten Willens) davon aus, dass die Stadtregierung dies weiß – transparent ist es jedoch nicht. Falls Sie also mal mit Wiener Regierungspolitikern zusammensitzen: erkundigen Sie sich doch mal 🙂

Die andere Frage ist, wie gebaut wird. Erstens gibt es keinen „Bebauungsplan“ für die Donaustadt. Also keine Vision, welche Flächen bebaut und welche frei bleiben sollen. Momentan ist es ein bisschen wie beim Kekse ausstechen: hier ein bisschen und dort ein bisschen. Keine Kohärenz, keine Bedachtnahme auf die Infrastruktur, kein Plan. Unsere ÖVP Wien Klubobfrau und Planungsexpertin, Elisabeth Olischar, und ich haben daher einen Bezirksentwicklungsplan für die Donaustadt gefordert. Dieselbe Forderung haben wir übrigens schon 2019 im Bezirksrat eingebracht, der Antrag wurde einstimmig angenommen. Geschehen ist nichts. Wir können nur hoffen, dass dieser in der kommenden Periode umgesetzt wird.

Zweitens bietet die Bauordnung viel Spielraum, der ausgenutz werden kann. Das Ergebnis sind etwa die stufenfürmig nach hinten ansteigenden Gebäude: Mit Ausnutzung der 45 Grad Winkels kann die vorgegebene Bauhöhe überschritten werden. Ganz ehrlich: hier bedarf es den Willen der politisch Verantwortlichen, diese Ausnutzungen nicht mehr zuzulassen. Etwa über eine entsprechende Änderung der Bauordnung.

 

Unsere Forderungen zum Thema Bebauung in der Donaustadt:

Stopp dem Beton – Erhalt des dörflichen Charakters

  • Die Donaustadt darf keine Betonwüste werden! Bereits ¼ der Bezirksfläche ist Baufläche. Die Schaffung von leistbarem Wohnraum ist wichtig. Den Bezirk deshalb grau zu färben, ist keine nachhaltige Politik. Wir sprechen uns gegen Bodenversiegelung und blinde Bauwut aus.
  • Die Donaustadt stellt ein Viertel der Fläche Wiens, hat aber an der Bauordnung kein Wort mitzureden. Wir fordern eine rasche Änderung der Bauordnung in Verbindung mit einer Änderung der Flächenwidmung: Betonflächen müssen in die verbaute Fläche miteingerechnet werden.
  • Ganz wichtig ist uns: Keine Großbauten in Siedlungsgebieten! Die Menschen wählen die Donaustadt aufgrund ihrer hohen Lebensqualität als ihren Wohnort. Speziell Familien ziehen wegen ihrer besonderen Bedürfnisse in die Donaustadt. In Einfamilienhaussiedlungen darf es keine Großbauten geben!
  • Wir fordern die Erhaltung der Grün- und Gartensiedlungen auf Baurechts-Gründen und einen leistbaren Baurechtszins für Einzel-Baurechtsnehmerinnen und Baurechtsnehmer.

Unsere grüne Donaustadt muss lebenswert bleiben!

 

Hier finden Sie unser Wahlprogramm „20 Ideen für die Donaustadt